Heute (11.2.2016) ist der „Europäische Tag des Notrufes 112“, aufgrund der im Datum enthaltenen Notrufnummer hat die Europäische Union den 11.2. zu diesem Tag erklärt. Ziel dieses Aktionstages ist es, die europaweit gültige Notrufnummer 112 bei der Bevölkerung bekannter zu machen. Zwar wurde schon vor nun 25 Jahren die 112 als europaweiten Notruf eingeführt. Jedoch zeigen Statistiken, dass gerade in Deutschland dies vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht bekannt ist. Wir wollen Ihnen daher zu diesem Aktionstag einige Informationen über diese lebensrettende Notrufnummer geben:
Wo und wann kann ich die Notrufnummer 112 wählen?
Die Notrufnummer 112 gilt in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und auch einigen weiteren Staaten. Es ist sichergestellt, dass Sie als Anrufer hierüber rund um die Uhr Kontakt zu einer Leitstelle aufnehmen können, die je nach Notfallart die Feuerwehr, den Rettungsdienst oder die Polizei alarmiert. Das ist vor allem auch im Urlaub wichtig zu wissen, falls Sie dringende Hilfe benötigen. Dabei sollen die Leitstellen in der Lage sein, Ihren Notruf in verschiedenen Sprachen bearbeiten zu können.
Wählen Sie dabei die 112 nur, wenn tatsächlich ein Notfall vorliegt, also, wenn Sie z. B. ein Brand bemerken, einen schweren Verkehrsunfall beobachtet haben oder dringen ärztliche Hilfe benötigen.
Übrigens: Der Notruf ist auch immer kostenlos, egal ob vom Festnetz, Handy oder öffentlichen Telefon aus.
Was geschieht, wenn ich die Notrufnummer 112 anrufe?
Im Saarland laufen die Anrufe der 112 bei der Integrierten Leistelle des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung auf dem Saarbrücker Winterberg auf. Dort nimmt ein Disponent Ihren Notruf entgegen und gibt die von Ihnen mitgeteilten Daten zum Einsatz in ein entsprechendes System ein. Nach einer vorgegebenen Alarm- und Ausrückeordnung entscheidet dann der Disponent welche Rettungsmittel des Rettungsdienstes bzw. der Feuerwehr oder sonstigen Hilfeleistungsorganisationen zur Einsatzstelle entsendet werden. Der Disponent kann Ihnen dabei auch schon qualifiziert Anweisungen geben: So kann er Sie z. B. falls eine Reanimation nötig ist über Telefon Hinweise geben, was Sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte tun sollen.
Was aber muss ich dem Disponenten mitteilen? Welche Informationen werden benötigt?
Um den Notruf zu vereinfachen und zu beschleunigen gibt es fünf sogenannte W-Fragen, die bei einem Notruf beantwortet werden sollen. Wenn Sie diese bei Ihrem Notruf beachten, kann der Disponent schnell alle nötigen Informationen erfassen. Folgende W-Fragen sollten Sie beantworten:
- WO ist etwas geschehen?
- WAS ist geschehen?
- WIE VIELE Personen sind betroffen?
- WELCHE Art von Erkrankung/Verletzung/Schaden liegt vor?
- WARTEN auf Rückfragen!
Warten Sie am Ende unbedingt, ob der Disponent weitere Rückfragen hat oder etwas nicht genau verstanden hat. Legen Sie erst auf, wenn der Disponent das Gespräch beendet. Achten Sie darauf, dass Sie nach Möglichkeit eine Person zum Empfang der Einsatzkräfte bereitstellen, die sie einweisen kann.
Sollten Sie eine Sprach- oder Hörbehinderung haben, stellt die Integrierte Leitstelle des Saarlandes ein entsprechendes Notfallfach-Formular bereit. Dies drucken Sie sich am besten schon aus und füllen es soweit wie möglich bereits aus. Dann können Sie im Notfall schnell und unkompliziert über Fax an die entsprechend angegebene Nummer Hilfe verständigen. Das Formular ist unter http://www.zrf-saar.de/rls/notfallfax.php zum Download verfügbar.
Wichtige Notrufnummern
In Deutschland erreicht man über die Notrufnummer 112 vor allem Feuerwehr- und Rettungsleitstellen. Jedoch kann gemäß den Vorgaben des Euronotrufs auch die Polizei über die 112 verständigt werden. Die Notrufmeldung wird dann entsprechend weitergeleitet. In Deutschland kann über die Notrufnummer 110 jedoch auch direkt die Polizei erreicht werden. Diese Notrufnummer ist ebenfalls kostenlos.
Hier geben wir Ihnen einen Überblick über verschiedene weitere Notrufnummern:
Bei lebensbedrohlichen/akuten Notfällen:
- Feuerwehr, Rettungsdienst: 112
- Polizei: 110 (oder 112)
- Notfall-Faxnummer der Integrierten Leitstelle: 0681 -7539610 (Notfall-Fax-Formular erhältlich unter http://www.zrf-saar.de/rls/notfallfax.php)
Bei nicht lebensbedrohlichen Situationen:
- Krankentransport: 19222 (kostenpflichtig, aus dem Mobilfunknetz mit Vorwahl: 0681 19222)
- Giftinformationszentrale Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg: 06841 19240 (Information bei Verschlucken, Einatmen, Augen- oder Hautkontakt mit Giftstoffen)
- ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 (bei nicht akuten Erkrankungen etc.)
- Karten-Sperrnummer: 116 116
- zentrale Behördennummer: 115 (Mo-Fr, 8 – 18 Uhr, Informationen unter www.115.de)
Kostenlose und anonyme Beratungs- und Gesprächsbereitschaften:
- Kinder- und Jugendtelefon (Nummer gegen Kummer): 116 111 oder 0800 111 0 333 (Mo-Sa, 14 – 20 Uhr, Informationen unter www.NummerGegenKummer.de)
- Elterntelefon: 0800 111 0 550 (Mo-Fr, 9 – 11 Uhr und Di und Do, 17 – 19 Uhr, Informationen unter www.NummerGegenKummer.de)
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (rund um die Uhr, Informationen und Chat-/Mailberatung unter www.Telefonseelsorge.de)
- Initiative vermisste Kinder: 116 000 (rund um die Uhr, Informationen unter www.vermisste-kinder.de)
- Kriminalitätsopfer: 116 006 (täglich, 7 – 22 Uhr, Informationen unter www.Weisser-Ring.de)